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Sicherung von Industrie 4.0: Vier Schritte zum Aufbau von Cyber-Resilienz in der Fertigungsbranche

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DIANA SHTIL
August 18, 2025 - 7 Lesezeit: Min

Mit Industrie 4.0 und Smart Factories eröffnen sich bislang ungeahnte Möglichkeiten bezüglich Effizienz, Produktivität und Innovation. Doch die zunehmende Nutzung vernetzter Systeme und Technologien hat einen gefährlichen Nachteil: eine deutlich erhöhte Anfälligkeit für Cyberrisiken.

In herkömmlichen Fertigungsumgebungen bestand in der Regel eine klare Trennung zwischen IT-Systemen, die für Unternehmensfunktionen zuständig sind, und OT-Systemen (Betriebstechnologie), die physische Anlagen und Produktionsprozesse steuern.

Diese klare Grenze zwischen IT und OT verschwimmt zunehmend. Da Unternehmen Echtzeitdaten, Remote-Monitoring und eine stärkere Automatisierung benötigen, werden OT und IT immer weiter zusammengeführt. Doch das stellt Fertigungsunternehmen vor bisher unbekannte, komplexe Sicherheitsherausforderungen.

Veraltete OT-Umgebungen sind selten nach modernen Sicherheitsstandards aufgebaut, basieren oft auf überholter Infrastruktur sowie unsicheren Protokollen und werden so zu leichten Zielen für Angreifer. In den vergangenen Jahren wurde deutlich, wie verheerend sich Cyberangriffe auf die Fertigung auswirken können1:

  • Große Automobilwerke mussten ihre Produktion aufgrund kompromittierter industrieller Steuerungssysteme einstellen2.
  • Wichtige Lieferanten mussten ihren Betrieb einstellen3, wodurch ganze Lieferketten unterbrochen wurden.
    Viele Unternehmen mussten signifikante Einbußen bei privaten Designs und ihrem geistigen Eigentum hinnehmen4.

Die Frage bleibt: Wie können Hersteller in einer zunehmend vernetzten Welt ihre Abläufe absichern und ihre wertvollsten Ressourcen schützen?

Optimale Sicherheit für die Fertigung: Zero Trust setzt neue Maßstäbe

Bei Zero Trust gilt: Vertrauen wird nicht automatisch gewährt, sondern jede Entität wird kontinuierlich überprüft. Nach dem Prinzip „niemals vertrauen, immer überprüfen“ kontrolliert dieser Ansatz jede Verbindung – egal, ob es sich um einen älteren Rechner mit veralteter Software oder einen Remote-Mitarbeiter handelt, der auf kritische Systeme zugreift.

Angesichts alternder Systeme, miteinander verbundener Netzwerke und wachsender Bedrohungen von innen und außen bietet Zero Trust Herstellern weit mehr als klassischen Schutz – es verändert grundlegend, wie Sicherheit in der modernen Produktionshalle funktioniert. Indem der Zugriff strikt auf das Notwendige beschränkt wird, stärkt dieses Modell nicht nur die Abwehr, sondern stellt auch einen kontinuierlichen Produktionsbetrieb trotz der heutigen, unablässigen Cyberangriffe sicher.

Damit Hersteller eine resiliente Sicherheitsstrategie umsetzen können, zeigen wir vier zentrale Schritte auf, mit denen sich Unternehmen vor komplexen Bedrohungen schützen und gleichzeitig ihre Agilität und Betriebsfähigkeit aufrechterhalten können.

Schritt 1: Angriffsfläche ermitteln und verkleinern

Cyberresilienz beginnt mit der Identifizierung der Schwachstellen im eigenen Sicherheitsframework. Verschaffen Sie sich vollständige Transparenz über alle Einstiegspunkte in Ihre Produktionsumgebung, erkennen Sie Schwachstellen und gehen Sie potenzielle Cyberrisiken aktiv an. Ein effektiver Weg zur Reduzierung Ihrer Angriffsfläche besteht darin, gezielt die Risikobereiche innerhalb Ihrer Umgebung zu ermitteln. Dazu gehören:

  • Veraltete IT- und OT-Systeme mit bekannten Schwachstellen
  • Industrieroboter und Steuerungssysteme, auf denen möglicherweise veraltete Betriebssysteme laufen
  • Fabriknetzwerke mit unsicheren Protokollen
  • Vernetzte Geräte und Sensoren in Ihrer Fabrikhalle
  • Zulieferer und Partner in der vorgelagerten Lieferkette mit unterschiedlichen Sicherheitsniveaus
  • Distributoren und Kunden, deren Systeme über Netzwerkintegrationen mit Ihrer Umgebung verbunden sein können
  • Remote-Zugriffspunkte für Mitarbeiter, Auftragnehmer und Lieferanten

Als Nächstes sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um diese Risiken zu minimieren.

  1. Führen Sie eine umfassende Risikobewertung Ihrer IT- und OT-Umgebungen durch, um Schwachstellen und potenzielle Angriffsvektoren zu identifizieren.
  2. Sorgen Sie mit Zscaler Private Access (ZPA) für sicheren Zugriff auf Anwendungen, ohne dass diese im Internet sichtbar sind.
  3. Implementieren Sie Strategien zur Gerätesegmentierung, die Bereiche Ihrer Umgebung wie Produktion, Entwicklung und Netzwerke für den Zugriff durch externe User logisch voneinander trennen, um die Auswirkungen eines Sicherheitsverstoß zu begrenzen.
     

Schritt 2: Betriebstechnologie (OT) absichern

Die Kombination aus eingeschränkter integrierter Sicherheit und der wachsenden Vernetzung durch Industrie 4.0 macht OT-Systeme besonders anfällig für Cyberangriffe. Veraltete Netzwerkarchitekturen halten modernen Bedrohungen nicht stand. Typische Schwachstellen sind überholte Infrastruktur, ungepatchte Systeme und offene Protokolle.

Durch die Neugestaltung von Zugriffsrechten und Netzwerkkommunikation revolutioniert Zero Trust die Sicherheit von OT-Systemen. Im Gegensatz zu perimeterbasierter Sicherheit geht Zero Trust davon aus, dass keine Verbindung automatisch vertrauenswürdig ist: Jeder User, jedes Gerät und Verbindung – sei es ein Fabrikmitarbeiter, ein Sensor oder die Kommunikation zwischen OT-Geräten – wird überprüft. So gewährleistet das Konzept strengere Kontrollen und geringere Risiken.

Maßnahmen:

  • Nutzen Sie identitätsbasierte Zugriffskontrollen, um alle Kommunikationsversuche innerhalb Ihrer OT-Umgebung streng zu überwachen und zu autorisieren. Verwenden Sie dazu robuste Authentifizierungsmethoden und stellen Sie sicher, dass nur autorisierte Personen und Geräte mit bestimmten Teilen Ihrer OT-Umgebung interagieren können.
  • Integrieren Sie Segmentierungsstrategien, um anfällige Systeme zu isolieren und die Ausbreitung von Angriffen zu verhindern. Durch die logische Aufteilung Ihrer OT-Umgebung in kleinere, isolierte Segmente können Sie den potenziellen Schaden im Falle eines Sicherheitsverstoß erheblich einschränken.
  • Nutzen Sie sichere, verschlüsselte Kanäle, um die Kommunikation zu schützen und die Integrität der Daten zu gewährleisten, ohne Kompromisse bei der Sicherheit einzugehen. Setzen Sie Lösungen ein, die eine verschlüsselte Echtzeitkommunikation zwischen Ihren verteilten Produktionsstätten und Lieferkettensystemen unterstützen. So können Sie verhindern, dass wichtige Betriebsdaten und Transaktionen abgehört oder manipuliert werden.

Schritt 3: Sicheren Zugriff für Remote-Mitarbeiter und externe Dienstleister bereitstellen

Bisher nutzten Unterhemen VPNs, um externe Nutzern wie Remote-Mitarbeitern oder Auftragnehmern sicheren Zugriff bereitzustellen, doch dieser veraltete Ansatz birgt erhebliche Sicherheitsrisiken. VPNs stellen häufig uneingeschränkten Zugriff bereit, sodass kompromittierte User sich innerhalb des Netzwerks lateral bewegen können. Dadurch kann ein geringfügiger Sicherheitsverstoß zu einem weitreichenden Vorfall werden, der kritische Abläufe beeinträchtigen kann.

Zero Trust macht den Zugriff hingegen sicherer, indem jeder User und jedes Gerät überprüft wird und nur die unbedingt notwendigen Berechtigungen erhält. So wird gewährleistet, dass User ausschließlich Zugriff auf die für ihre Arbeit erforderlichen Anwendungen und Ressourcen erhalten. Indem User vom restlichen Netzwerk isoliert und die Angriffsfläche reduziert wird, können Fertigungsunternehmen ihre Widerstandsfähigkeit gegen Cyberbedrohungen erhöhen und gleichzeitig reibungslose, sichere Betriebsabläufe aufrechterhalten.

Maßnahmen:

  • Ersetzen Sie veraltete VPNs durch eine Zero-Trust-Lösung, damit Remote-Mitarbeiter und externe User nicht mehr auf das gesamte Netzwerk zugreifen können, sondern direkt mit den spezifischen Anwendungen verbunden werden, die sie benötigen.
  • Richten Sie granulare, identitätsbasierte Zugriffskontrollen nach dem Prinzip der minimalen Rechtevergabe für alle Remote-User und Auftragnehmer ein und setzen Sie diese kontinuierlich durch, sodass genau definiert ist, auf welche Ressourcen sie je nach Rolle und Verantwortlichkeit zugreifen dürfen.
  • Überwachen und protokollieren Sie kontinuierlich alle Remotezugriffsaktivitäten, um Anomalien zu erkennen, sensible Daten zu schützen und kritische Systeme vor potenziellen Bedrohungen zu bewahren.

Schritt 4: Ausfallzeiten minimieren und die Sicherheit der Lieferkette maximieren

Ihre Lieferkette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied – eine Datenpanne bei einem Lieferanten, Distributor oder Logistikpartner kann einen Dominoeffekt auslösen, der sich auf Ihren gesamten Betrieb auswirkt. Angesichts der zunehmenden Vernetzung der Lieferketten kann selbst die kleinste Schwachstelle schwerwiegende Folgen haben, den Betrieb stören und zu finanziellen Verlusten und Reputationsschäden für Ihr Unternehmen führen.

Mit Zscaler können Fertigungsunternehmen Störungen in der Lieferkette und Cyberrisiken durch sichere Konnektivität und granulare Zugriffskontrollen entgegenwirken. Durch fortschrittliche Bedrohungserkennung, Echtzeitüberwachung und Risikoisolierung trägt Zscaler dazu bei, kritische Abläufe zu schützen und eine resiliente, sichere Infrastruktur für die vernetzten Unternehmen von heute aufzubauen.

Maßnahmen:

  • Setzen Sie Segmentierung ein, um Ihre Systeme von denen Ihrer Lieferkettenpartner zu trennen und zu verhindern, dass ein Sicherheitsvorfall im Partnernetzwerk auf Ihre Umgebung übergreift.
  • Verschaffen Sie sich Einblick in alle Transaktionen in der Lieferkette und erkennen Sie potenziell schädliche Vorgänge in genutzten SaaS-Anwendungen frühzeitig.
  • Stärken Sie gemeinsam mit Ihren Partnern die Cyberresilienz Ihrer Lieferkette, indem Sie klare Sicherheitsrichtlinien etablieren und wirksame Schutzmaßnahmen im gesamten Ökosystem fördern.
  • Führen Sie ein dynamisches Risikomanagement ein, um Risiken kontinuierlich zu analysieren und Zugriffsrichtlinien anzupassen. So lassen sich Ausfallzeiten infolge von Cyberangriffen verhindern.

Der Weg in eine sichere und resiliente Zukunft

Angesichts fortschrittlicher Cyberangriffe auf IT- und OT-Systeme gefährden Fertigungsunternehmen mit veralteten Sicherheitsansätzen ihre kritischen Ressourcen, riskieren Betriebsstörungen und setzen ihre Zukunft aufs Spiel.

Wer auf moderne Sicherheit verzichtet, riskiert einfach alles. Robuste Lösungen minimieren nicht nur kostspielige Ausfallzeiten, sondern schützen auch sensible Daten und geistiges Eigentum vor schwerwiegenden Angriffen. Der Moment ist gekommen, um sich von alten Systemen zu verabschieden, Prozesse zu vereinfachen, Kosten zu reduzieren und die Effizienz in der Produktion deutlich zu steigern.

Reagieren Sie jetzt – bevor Angreifer Ihre Schwachstellen finden. Vereinbaren Sie noch heute eine Demo und erfahren Sie, wie moderne Cloud-Sicherheit Ihre Abwehrmaßnahmen stärkt, Ihre Abläufe optimiert und den Weg zu langfristiger Resilienz ebnet.

 

1Inside the Breach: Why & How Manufacturers are Compromised. Process Unity, Juni 2023, https://www.processunity.com/resources/blogs/inside-the-breach-why-and-how-manufacturers-are-compromised/
2Lyon, Peter. Cyber Attack at Honda Stops Production After WannaCry Worm Strikes. Forbes, Juni 2017,https://www.forbes.com/sites/peterlyon/2017/06/22/cyber-attack-at-honda-stops-production-after-wannacry-worm-strikes/
3Toyota Faces Potential Cyberattack Disrupting Global Production. Setzkescher, Jan.  024, https://keepnetlabs.com/blog/toyota-is-shutting-down-its-14-plants-in-japan
4Throwback Attack: Visser Precision suffers a DoppelPaymer ransomware attack. Control Engineering, Aug. 2021, https://www.controleng.com/throwback-attack-visser-precision-suffers-a-doppelpaymer-ransomware-attack/
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