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Endgerätesicherheit vs. Netzwerksicherheit: Warum beides zählt

Da Cyberbedrohungen immer raffinierter werden, ist es unerlässlich, das Gleichgewicht zwischen Endgerätesicherheit und Netzwerksicherheit zu berücksichtigen. Es reicht nicht aus, nur eine der beiden Strategien einzusetzen, um ein Unternehmen vor modernen Bedrohungen zu schützen. Im Folgenden erfahren Sie, was Endgeräte- und Netzwerksicherheit gemeinsam haben, worin sie sich unterscheiden und welche Rolle sie in einem effektiven Sicherheitsprogramm spielen.

Die Bedeutung von Endgeräte- und Netzwerksicherheit

Stellen Sie sich die Netzwerksicherheit wie die Wände eines Gebäudes vor und die Endgerätesicherheit wie die Schlösser, Kameras und Alarmanlagen an seinen Türen. Das eine schützt das Innere des Gebäudes, das andere den Zugang dazu, sodass beide für die Gesamtsicherheit von grundlegender Bedeutung sind. Selbst die effektivste Netzwerküberwachung kann nicht verhindern, dass sich Malware ausbreitet, wenn ein Endgerät bereits kompromittiert ist. Darüber hinaus sind Schutzmaßnahmen für Endgeräte allein — ohne eine sichere Netzwerkinfrastruktur — unwirksam.

Zunächst soll jedes Konzept für sich betrachtet werden, bevor ein genauerer Blick auf ihr Zusammenspiel geworfen wird.

Was ist Endgerätesicherheit?

Lösungen für die Endgerätesicherheit schützen die Geräte, über die User auf das Internet und Ihr Netzwerk zugreifen — Laptops, Desktops, Server, mobile Geräte und IoT-Geräte (Internet of Things). Tools wie Antivirensoftware, EDR-Systeme (Endpoint Detection and Response), Sandboxes und weitere dienen dazu, Bedrohungen wie Malware, Ransomware, Phishing und Zero-Day-Angriffe zu erkennen, zu blockieren und zu beheben.

Mit der Zunahme von Remote-Arbeit und BYOD (Bring-Your-Own-Device) ist die Zahl der Endgeräte, die auf Unternehmensnetzwerke zugreifen, sprunghaft angestiegen. Die Angriffsflächen der Unternehmen sind daher größer denn je. Durch die Kompromittierung eines Endgeräts – oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette – kann sich ein Angreifer weitgehend ungehindert im Netzwerk bewegen und Zugriff auf sensible Informationen und Ressourcen erhalten.

Mehr dazu: Was ist Endgerätesicherheit?

Was ist Netzwerksicherheit?

Netzwerksicherheit im herkömmlichen Sinne schützt die Routen und Pfade, die die Kommunikation und den Datenaustausch zwischen Endgeräten ermöglichen. Herkömmliche Netzwerksicherheit verfolgt einen perimeterbasierten Verteidigungsansatz, bei dem die Infrastruktur durch Firewalls, virtuelle private Netzwerke (VPN), Intrusion Detection Systeme (IDS) und mehr vor Bedrohungen von außen abgeschirmt wird.

Mit der Einführung der Cloud und Remote-Arbeit haben sich auch die Anforderungen an die Netzwerksicherheit geändert. User verbringen mehr Zeit außerhalb des traditionellen Büros und greifen auf Anwendungen in der Cloud statt im Rechenzentrum ihres Unternehmens zu. In gewissem Sinne existiert der herkömmliche Netzwerkperimeter nicht mehr. Infolgedessen bieten viele herkömmliche Netzwerksicherheitslösungen nur noch unzureichenden Schutz.

Um diesen Veränderungen Rechnung zu tragen, gehen Unternehmen von der herkömmlichen Netzwerksicherheit zu cloudbasierten Ansätzen über. Durch die Entkopplung der Sicherheit vom Netzwerk wird ein stärkerer, flexiblerer Schutz für verteilte Mitarbeiter gewährleistet und gleichzeitig die Abhängigkeit von perimeterbasierten Lösungen verringert, die modernen, dezentralen Umgebungen nur schwer gerecht werden.

Mehr dazu: Was ist Netzwerksicherheit?

Endgerätesicherheit vs. Netzwerksicherheit: Wichtige Unterschiede

Obwohl sie eng miteinander verbunden sind, verfügen Endgerätesicherheit und Netzwerksicherheit über unterschiedliche Prioritäten, Architekturen und Technologien.

Endgerätesicherheit

Netzwerksicherheit

Bereich

Schützt einzelne Endgeräte wie Laptops, Smartphones, Server und IoT-Geräte.

Sichert die gesamte Netzwerkinfrastruktur, einschließlich Router, Switches und Netzwerktraffic ab.

Focus

Zielt auf gerätespezifische Risiken wie Ransomware, Phishing, Malware und unbefugten Zugriff ab.

Verhindert netzwerkweite Bedrohungen wie DDoS-Angriffe, laterale Ausbreitung und Datenpannen.

Instrumente

Verwendet Antivirensoftware, EDR-Lösungen, Geräteverschlüsselung und Patch-Management-Tools.

Verwendet Firewalls, IDS/IPS-Systeme, Tools zur Trafficüberwachung und sichere VPN-Kanäle.

Deployment

Wird auf einzelnen Geräten installiert, um von Mitarbeitern oder IoT-Integrationen verwendete Endgeräte zu schützen.

Ist im gesamten Netzwerk positioniert und schützt die Kommunikation und den Datenfluss zwischen Systemen.

Bedrohungsminderung

Schirmt kompromittierte Geräte ab, um die Verbreitung von Malware im Netzwerk oder auf anderen Systemen zu verhindern.

Verhindert, dass Bedrohungen in die Netzwerkinfrastruktur eindringen oder sich dort verbreiten.

Die wichtigsten Cybersicherheitsbedrohungen

Cyberbedrohungen zielen in der Regel auf Endgeräte oder das breitere Netzwerk ab, wobei Störungen in beiden Bereichen ein Risiko für die Gesamtsicherheit darstellen.

Endgerätespezifische Bedrohungen

Kompromittierungen auf Endgerätebene können sich schnell ausbreiten und das gesamte Netzwerk gefährden:

  • Phishing-Angriffe können Angreifern den Weg in das Netzwerk ebnen. Bösartige Links oder Anhänge können Payloads übermitteln, die sich lateral ausbreiten und Angreifern Zugang zu internen Systemen und sensiblen Daten im Netzwerk gewähren.
  • Ransomware-Angriffe können zu netzwerkweiten Unterbrechungen führen, wenn sich die Malware über verbundene Laufwerke, File-Sharing-Systeme oder andere Geräte ausbreitet. Dies kann zu Datenverlusten, Betriebsausfällen und massiven Kosten führen, wenn sie nicht frühzeitig isoliert werden.
  • Die Ausnutzung ungepatchter Schwachstellen in Software oder Firmware bietet Angreifern die Möglichkeit, Malware zu installieren, sich lateral auszubreiten oder ihre Rechte auszuweiten. Dadurch können kritische Systeme oder sensible Daten im gesamten Netzwerk gefährdet werden, was zu Datenpannen und Datenverlusten führt.

Netzwerkspezifische Bedrohungen

Netzwerkbedrohungen zielen auf die breitere Infrastruktur ab, wodurch Angreifer in der Lage sind, Systeme zu destabilisieren und die Kontrolle über wichtige Ressourcen zu erlangen:

  • DDoS-Angriffe (Distributed Denial-of-Service) überlasten die Ressourcen eines Netzwerks und führen zu einer Verlangsamung oder zum Ausfall von Servern, Anwendungen und Services. Dies kann den Betrieb zum Stillstand bringen, legitimen Usern den Zugriff verwehren und das Netzwerk anfällig für weitere Angriffe machen.
  • MiTM-Angriffe (Man-in-the-Middle) fangen die Kommunikation in einem Netzwerk ab und/oder manipulieren sie. Angreifer können MiTM nutzen, um Daten zu stehlen oder Malware einzuschleusen, die sich auf ihrem Weg durch das Netzwerk systemweit ausbreiten kann.
  • Unbefugte Zugriffsversuche nutzen schwache Authentifizierung, falsch konfigurierte Berechtigungen oder Richtlinienlücken aus, um in wichtige Netzwerksysteme einzudringen. Sind sie erst einmal drin, können sie sich lateral über die angeschlossenen Systeme bewegen, um Daten zu stehlen, den Betrieb zu stören oder Malware zu installieren.

Best Practices für Endgeräte- und Netzwerksicherheit

Der Aufbau einer starken Sicherheitsstrategie erfordert die Integration von Endgeräte- und Netzwerksicherheit. Hier sind einige grundlegende Best Practices:

  • Setzen Sie eine Multifaktorauthentifizierung (MFA) ein, um Zugriffskontrollen für Geräte und Netzwerkressourcen zu verstärken.
  • Führen Sie regelmäßige Schwachstellenscans durch, um Schwachstellen in Hardware-Endgeräten oder Netzwerkkonfigurationen zu identifizieren.
  • Schulen Sie Ihre User, um sicherzustellen, dass Ihre Mitarbeiter wissen, wie sie Phishing und schlechte Passwörter erkennen und vermeiden können.
  • Überwachen und überprüfen Sie den Traffic in Echtzeit mithilfe von KI- und ML-gestützten Tools, um Einblicke in die Netzwerkaktivität zu erhalten.
  • Setzen Sie auf eine Zero-Trust-Architektur, die strenge Zugriffsprüfungen für alle Geräte durchsetzt, die sich mit Netzwerkressourcen verbinden. Diese Best Practice wird später noch genauer erläutert.

Die Kombination von Endgeräte- und Netzwerksicherheit ist unerlässlich – aber nicht ausreichend

Die Endgeräte- und Netzwerksicherheit allein reichen nicht aus - aber auch in Kombination haben sie eine entscheidende Schwäche: Sie gehen davon aus, dass Bedrohungen nur von außen kommen. Um diese Lücke zu schließen, müssen Unternehmen einen Zero Trust-Ansatz verfolgen, der auf dem Prinzip „Niemals vertrauen, immer überprüfen“ beruht.

Um die Rolle von Zero Trust zu verstehen, können wir auf die frühere Analogie zurückblicken. Wenn die Netzwerksicherheit die Mauern eines Gebäudes und die Endgerätesicherheit die Schlösser, Alarmanlagen und Kameras an den Türen sind, dann ist Zero Trust wie der Sicherheitsdienst des Gebäudes, der jeden User, jedes Gerät und jede Verbindung überprüft, bevor er Zugang gewährt. Die Zero-Trust-Architektur führt für jede Verbindungsanforderung die folgenden Schritte aus:

  1. Identitätsprüfung der Entität, die über MFA Zugriff angefordert hat
  2. Überprüfung, auf welche IT-Ressource Zugriff angefordert wird, anstatt umfassenden Netzwerkzugriff bereitzustellen
  3. Kontextbasierte Berechnung des Risikos (Useridentität, Gerätestatus, Standort usw.)
  4. Richtliniendurchsetzung und Ergreifung entsprechender Maßnahmen (Zulassen, Blockieren, Isolieren, Täuschen usw.)
  5. Gewähren des Zugriffs einer berechtigten Entität auf ausschließlich die von ihr angeforderte Ressource
  6. Kontinuierliche Überwachung der Entität und ihrer Aktivitäten; bei Bedarf Anpassung der Richtliniendurchsetzung

Auf diese Weise minimiert Zero Trust das Risiko, dass eine Entität — böswillig oder versehentlich — die Ressourcen des Netzwerks gefährden kann. Nur Zero Trust kann sich an die dynamische Bedrohungslandschaft von heute anpassen und eine kontinuierliche Überprüfung und den Schutz des gesamten Traffics und aller User oder Geräte gewährleisten.

Aufbau einer umfassenden Cybersicherheitsstrategie

Um den sich ständig weiterentwickelnden Taktiken der Angreifer einen Schritt voraus zu sein, müssen Sie Ihre Verteidigung ebenfalls ständig weiterentwickeln. Durch die Kombination von Endgerätesicherheit und einem modernen Ansatz für die Netzwerksicherheit mit Zero Trust können Sie eine dynamische, anpassungsfähige Verteidigung gegen die sich ständig verändernde Bedrohungslandschaft aufbauen.

Umstieg auf eine Zero-Trust-Architektur

Die Zscaler Zero Trust Exchange™ ist eine integrierte Plattform, mit der die Transformation von Sicherheit und Netzwerk für alle User, Workloads und Geräte problemlos umsetzbar ist.

  • Minimierte Angriffsfläche: Anwendungen werden hinter der Zero Trust Exchange verborgen, sodass sie für das Internet unsichtbar sind.
  • Verhinderung von Kompromittierungen: Überprüfen Sie den gesamten Traffic, einschließlich des verschlüsselten Traffics, und blockieren Sie Bedrohungen in Echtzeit.
  • Unterbindung lateraler Bewegungen: Autorisierte Entitäten werden nicht mit dem Netzwerk, sondern direkt mit der Anwendung verbunden.
  • Keine Datenverluste: Vertrauliche Daten werden während der Übertragung und im Ruhezustand automatisch erkannt und geschützt.

FAQ

Nein, Maßnahmen zur Endgerätesicherheit und zur Netzwerksicherheit sind gleichermaßen wichtig, da beide vor unterschiedlichen Angriffsvektoren schützen. Endgerätesicherheit konzentriert sich auf Geräte, während Netzwerksicherheit die Daten schützt, die über die Infrastruktur übertragen werden oder dort gespeichert sind. Die effektivsten Sicherheitsstrategien kombinieren beide mit einem Zero-Trust-Ansatz, um das Risiko ganzheitlich zu reduzieren.

Nein, Endgerätesicherheit kann die Netzwerksicherheit nicht ersetzen – beide sind für die Abwehr von Bedrohungen in den dynamischen, vernetzten Umgebungen von heute unerlässlich. Wenn Sie sich nur auf eine der beiden Komponenten verlassen, entstehen kritische Sicherheitslücken, die entweder Ihre Geräte oder Ihre Netzwerkinfrastruktur angreifbar machen.

Eine Zero-Trust-Architektur reduziert die Angriffsfläche eines Unternehmens, verhindert laterale Bewegungen und stoppt Datenverluste, indem sie die herkömmliche Perimetersicherheit durch direkte Anwendungskonnektivität mit minimalen Zugriffsrechten ersetzt. Sie beseitigt übermäßige Berechtigungen und setzt auf granulare Mikrosegmentierung und Kontext, um User, Geräte und Anwendungen zu schützen, ohne implizites Vertrauen zu gewähren. Mehr erfahren.